Montag, 14. Dezember 2020
Es wird enger
Es wird enger,
die Zahlen steigen,
die Bestimmungen drücken einem die eigene Welt zusammen,
im Verhältnis habe ich es gut erwischt
und trotzdem macht das was mit einem.
Habe das Bedürfnis zu Laufen,
fortlaufen geht nicht,
aber die Aggression, Beklemmung herauslaufen
um nicht durchzudrehen.
Ich will die Leichtigkeit zurück,
aber das Risiko des Impfstoffes nicht eingehen.
Das Leben ist kein Wünschdirwas.
Ich fühl mich eng, dem Wahnsinn ausgeliefert.
Wie sollen sich erst die Anderen fühlen?

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Dienstag, 23. Juni 2020
Komplett
Heute konnte ich auch den letzten Sohn in die Arme schliessen. Ich bin froh, unheimlich froh, dass sie zurück sind. Auch der letzte Apell hatte endlich gefruchtet und dann ging es plötzlich ganz schnell. Jetzt habe ich wieder meinen Frieden und kann loslassen, tief durchatmen und der Unbeschwertheit die Türe öffnen. Das ganze Drama, der Schmerz, die Angst und Ungewissheit kann ich hinter mich lassen. Ich dreh mich um, schau nach vorn und versuche zu lächeln. Wie war das ermüdend, an den Nerven zehrend, wie viele quälende Gedanken durchzogen meine schlaflosen Nächte. Ich würde es allen Menschen wünschen, dass der Alptraum vorrüber ist.

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Samstag, 2. Mai 2020
Ich werde verrückt
Seit Wochen versuche ich meine Jungs aus dem Afrika nachhause zu bringen. Der Jüngere ist Lungenerkrankt und dreht nach wochenlanger Quarantäne total durch. Die deutsche Botschaft hilft nicht. Ich kann nicht mehr schlafen, mein Herz zerbirst. Ich habe Angst, dass er stirbt. Fühle mich hilflos, machtlos, bin verzweifelt, habe körperliche Schmerzen vor Angst. Bitte lieber Gott hilf uns und lasse ihn ausfliegen, bitte.

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Sonntag, 5. April 2020
Man verliert
Man verliert das Zeitgefühl,
wann hat alles angefangen
man ist müde, mürbe
und fragt sich
wann
wann
herrscht Normalität
oder sowas Ähnliches
Stillstand - Ziellosigkeit
ewiges Warten
warten
auf
familiäre Zusammenkunft
warten
auf
Freiheit, Weite, Leichtigkeit

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Mittwoch, 1. April 2020
Ich bin nicht und kann nicht
Ich bin nicht mehr ich selbst
ich kann keine wirkliche Nähe zulassen
nicht mal zu mir selbst
ich kann nicht mal meiner Traurigkeit und wirklichen Angst seinen Platz lassen,
bin innerlich zusammengeschrumpft,
still und handlungsunfähig.
Funktioniere arbeitsrechtlich, und ertrinke nebenbei in der ungehörten Besorgnis.
Der Schlund hat die Jungs eingesaugt,
ihre Naivität hat sie eingeschläfert,
von der Realität entfernt,
ihrem eigenen Selbstschutz entzogen
und ich kann nur von der Weite beobachten wie sie einen Fehler nach dem anderen begehen,
machtlos,
Appelle -
Bitten
kommen nicht an,
werden achtlos beiseite gewischt.
Mir wird schlecht
ohne mich übergeben zu können,
werde müde und energielos
ohne schlafen zu können,
bin traurig
ohne weinen zu können,
bin verzweifelt, machtlos
ohne schreien zu können.
Befinde mich im Albtraum
ohne erwachen zu können.
Wo ist die Leichtigkeit
die Sorglosigkeit
nur hin?
Will mein Leben wieder haben,
will tanzen, lachen, spüren,frei sein,
wil mein kleines lächerliches Leben wieder haben.

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Sonntag, 22. März 2020
Gott hilf mir
Gott hilf mir.....bitte......noch einmal.....bitte.
Mein Albtraum ist wahr geworden.
Heute Nacht war es sehr knapp. Die Städte wurden Mitternacht abgeriegelt, er kam gerade noch in die Stadt, wo es Ärzte gibt, hinein.
Die Jungs sitzen in Marokko fest, und einer hatte eine Asthmakrise.
Die Ärztedichte in Marokko liegt niedriger als Indien.
Das Land ist dicht und der Coronavirus breitet sich aus.
Die Rückholaktion ist laut der Botschaft abgeschlossen.
Gnade ihm Gott, dass es ihn nicht erwischt.
Sie sind registriert, hoffe es sammeln sich Nachzügler.
Gott hilf mir.....bitte......noch einmal.....bitte.

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Erschütternd
Erschütternd sind die Zahlen und Zustände,
all das Leid in Italien.
Es lässt keine anderen Gedanken zu,
der Virus zersetzt den Alltag,
möchte nicht wissen wie es den Menschen in der Isolation geht.

Trotzdem, obwohl ich arbeiten gehen darf,
fällt mir der Alltag nicht leicht,
vermisse meine Liebsten,
die Unbeschwertheit, die heiteren Tage, die Sorglosigkeit.

Ach war das Leben doch schön,
frei, unbeschwert und leicht.
Ich habe das Leben gerade so geliebt.

Zeit tapfer zu bleiben, schätzen was man hat, Mitmenschen moralisch stützen und nach vorne schauen, Licht wird kommen, Monate werden vergehen, Erinnungen bleiben, Dankbarkeit und Demut folgen.

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Montag, 16. März 2020
Ich mag es nicht
Ich mag es nicht
wenn meine Jungs unterwegs sind
generell
es schmerzt mich
komische Zeiten
bei der sich Traurigkeit beimischt
komische Zeiten
die wohl jede Generation irgendwann erleben muss
in der der einen oder anderen Form.

Viel Unsicherheit
viel Dramen
Elend
bricht herein.

Es geht immer weiter,
irgendwie.
Trotz allem
wird es uns gut tun.

Besinnlichkeit
Demut
Langsamkeit
kann die gute Seite sein.

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